Der nominierte Landtagsabgeordnete, Manuel Hagel, hat als Einziger der vielen geladenen Gäste die Einladung angenommen und sich Zeit für die Senioren genommen.
Margrit Koch begrüßte ihn aufs herzlichste und freute sich sehr über sein Kommen. Dieser ließ es sich nicht nehmen, jeden einzelnen Gast per Handschlag zu begrüßen.
Herrn Prälat Franz Glaser begrüßen zu dürfen, war für sie eine besondere Ehre und Freude, geht ihm doch ein unübertrefflicher Ruf voraus. Natürlich ist ihr klar, dass der fulminante Zuspruch hauptsächlich ihm zu verdanken sei, sagt sie. Alle Ehren und Würden aufzuzählen schien ihr nicht möglich. Die herausragenden Attribute schienen ihr seine Bescheidenheit und seine Bodenständigkeit, die ihm beides geblieben seien. Er sei den Menschen nahe – er höre den Menschen zu und nehme sie ernst – das mache wohl eigentlich seine Popularität und Größe aus.
In ihrer Einführung ließ Margrit Koch erkennen, dass das gewählte Thema: „Fragen des Lebens am Anfang und am Ende“ auch sie selbst berühre. Die gravierenden Veränderungen der heutigen Zeit lassen erkennen, dass die christlichen und weltlichen Wertvorstellungen immer mehr verdrängt werden. Es wird uns Älteren gesagt, wir sollen fortschrittlich denken, wir sollen moderner denken, wir sollen unser Denken verändern.
Möchten wir dass denn überhaupt – fragt Margrit Koch die Anwesenden? Sie stellt fest, dass danach gar nicht mehr gefragt werde, man erwartet, dass wir Älteren einfach Schritt halten, und so fühlen wir uns überrollt von einem Tzunami – einer Stromwelle, die einfach über uns hinweg bricht, die wir nicht aufhalten können. Wie reagieren wir darauf fragt sie erneut? wir ducken uns! Die Älteren haben nicht gelernt aufzubegehren, sich zu Wort zu melden, Ihre Meinung offen zu sagen. Verjüngung aller Orten ist angesagt, ist die große Devise – die Älteren klingen altmodisch, sie klingen „von gestern“.
Prälat Glaser greift die Gedanken in seinem Vortrag auf und deutet das christliche Menschenbild. Er weist darauf hin, dass wir eine Verantwortung haben, die nicht nur in guten Zeiten gelte. „Jeder Christ sei zu einem klaren Bekenntnis aufgefordert, doch das Christentum sei längst auf dem Rückzug“. Er nimmt Stellung zu den vielen Abtreibungen, die einfach nicht in die Lebensplanung eines Paares hinein gepasst hätten. „Die Mitte des Lebens sei Vielen verloren gegangen“. Wir sollen unseren Glauben leben, ihn nach außen tragen, zu ihm stehen und unser Leben nach ihm ausrichten, dadurch treten wir anderen Strömungen entgegen. Prälat Glaser ruft auf und ermuntert die Senioren, nicht still zu sein, ihre Stimme zu erheben, verbal einzutreten für ihre Überzeugung. Zur aktiven Sterbehilfe sagt er, dass wir als Christen unser Leben in Gottes Hände legen und nicht selbst Hand anlegen sollen, wenn es unbequem werde.
Es war ein Vortrag, der „unter die Haut“ ging. Es war ein Vortrag, der möglichen Zweiflern aufzeigte, dass sie nicht unmodern sind, wenn sie noch nach den alten Leitbildern leben und denken. Es war ein Vortrag, der zur rechten Zeit notwendig war,
um sich noch zeitgemäß und bestätigt zu finden.













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